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Dankbarkeit - Mehr als nur ein Wort

Warum Dankbarkeit ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur sein könnte

Der Weihnachtsstress ist vorbei; wir starten frisch und munter in das neue Jahr.

Die Danksagungen auf den Weihnachtsparties sind schon halb vergessen und auch die Weihnachtskarten werden langsam aber sicher dem Altpapier übergeben. Nun trennt sich die Spreu vom Weizen. Wieviel von der Dankbarkeit ist übriggeblieben, wenn nun die Performance Reviews und Feedbackgespräche kommen und neue Ziele gesetzt werden?

Echte Dankbarkeit hat drei Komponenten, das Fühlen, das Denken und das Handeln. Im deutschen Sprachgebrauch kommt das Danken aus dem Denken, wir vernachlässigen also gerne die anderen beiden Komponenten.

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Das Fühlen bedeutet, Mitgefühl zu haben, was es für den anderen bedeutet, etwas für uns zu tun. Wir fühlen Freude, Erleichterung und Zuneigung. Dadurch werden Beziehungen,Vertrauen und auch Verantwortungsgefühl gestärkt.

Es entsteht eine Achtsamkeit, in der wir die Einzigartigkeit des Moments erkennen, also Dinge nicht achtlos als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Mit einem aufrichtigen Danke nehmen wir den anderen wahr. Wir nehmen uns einen Augenblick Zeit, sind präsent.

Wir möchten diese Gefühle ausdrücken und handeln entsprechend. Vielleicht ganz spontan sofort, vielleicht auch erst später, wenn sich die Gelegenheit bietet, wiederum von unserer Seite die Beziehung durch „Dank-sagung“ zu stärken.

Doch nicht immer wird das Angebot, die Beziehung zu stärken, angenommen. Dankbar zu sein bedeutet auch, anzuerkennen, Hilfe angenommen zu haben, dass man hilfsbedürftig war. Vielen fällt dieser Gedanke nicht leicht. Dann wird meist versucht, schnell etwas als Gegenleistung zu bringen. Quit pro Quo.

Hilfe anzunehmen und dafür auch noch wirklich dankbar sein zu müssen, bedeutet für viele, Schwäche zu zeigen und abhängig von anderen zu sein. Autonomie und Selbstständigkeit sind jedoch strapazierte Begriffe, die nur in einer rigiden, mechanistisch geprägten Leistungsgesellschaft als Tugend wahrgenommen werden. Eine moderne Organisation lebt hingegen davon, dass man zusammenarbeitet, dass jeder seinen Beitrag leistet für ein großes Ganzes, welches alleine nicht machbar wäre.

Die Psychologie spricht bei Dankbarkeit auch von Spiegelwohlwollen, abgeleitet vom Konzept der Spiegelneuronen. Es macht uns Freude, dem Anderen zu helfen. Studien haben belegt, dass wir Menschen, die uns um Hilfe bitten, sympathisch finden. Wir freuen uns an der Freude des Anderen. Wir erkennen im Glück der anderen auch unser eigenes Glück.

Das bedeutet auch, dass der Andere sich über unsere Hilfe oder unseren Beitrag tatsächlich freuen sollte. Das heißt, dass wir Dankbarkeit auch ganz schnell als Manipulation werten, wenn wir das Gefühl bekommen, wir müssen dankbar sein und wir damit in der Schuld des Anderen stehen. Es gibt also Verantwortung auf beiden Seiten. Der, der gibt, sollte darauf achten, dass er dem Anderen wirklich hilft und der, der empfängt, sollte die Leistung auch als solche (an-)erkennen.

Die zweite Komponente ist das Denken. Dankbarkeit ist positives Denken. Es gibt etwas Gutes an jedem Tag, auch wenn nicht jeder Tag gut ist. Die Fähigkeit, dankbar zu sein und die positiven Dinge zu schätzen, mögen sie auch noch so klein sein, lässt uns glücklicher leben. Ist Dankbarkeit in der Unternehmenskultur verankert, steigert dies die Mitarbeiterzufriedenheit. Damit meine ich nicht, dass man sich Dinge schönredet, sondern, dass der Fokus auf das die Dinge gelegt wird, die funktionieren, also weg von der Problemorientierung, hin zur Lösung. Dankbarkeit bringt also einen Perspektivenwechsel ins Denken. Ein weiterer Perspektivenwechsel findet statt, wenn wir feststellen, dass wir nicht alles alleine zu machen brauchen, sondern uns darauf einlassen, dass jemand anderes etwas für uns erledigt. Und dies vielleicht sogar anders macht, als wir es gemacht hätten. Sind wir dankbar für den Input von anderen, auch und gerade wenn wir dabei unsere liebgewonnenen Denkweisen loslassen müssen? Perspektivenwechsel im Denken kann also neue Lösungsorientierung bringen und bislang ungeahnte Ressourcen freilegen, die Kreativität steigern, zu schnelleren, leichteren oder gar ganz neuen Lösungen verhelfen.

 

Die dritte Komponente, neben dem Fühlen und Denken, ist das Handeln. Dankbarkeit ist der „emotionale Kitt“, der alltägliche, schnöde Transaktionen zu etwas Wertvollem macht, in dem wir Erfüllung finden. Es ist vielleicht unser Job, eine bestimmte Präsentation zu erstellen, aber erst der Dank von jemand anderen, lässt uns darin einen Wert oder Sinn erkennen. Das wirkt motivierend, wir strengen uns mehr an, wollen gut sein. Dies wirkt sich konkret auf die Qualität unserer täglichen Arbeit –unseres Handelns- aus.

Schon Cicero sagte vor langer Zeit „keine Schuld ist dringlicher als die, Dank zu sagen“. Gerade heutzutage stellen viele Arbeitnehmer Wertschätzung am Arbeitsplatz über das Gehalt. Denn sie schätzen den Mehrwert einer kollaborativen und unterstützenden Kultur am Arbeitsplatz. Eine Meinungsforschung in den USA kommt zu dem Ergebnis, dass 70 Prozent der Arbeitnehmer auf eine 10 prozentige Gehaltserhöhung zu Gunsten eines freundlicheren Chefs verzichten würden. Freundlichkeit, Mitgefühl und Dankbarkeit sind also unerlässlich für den Geschäftserfolg.

Diese 5 Buchstaben, dieses einfache kleine Zauberwort hat einen massiven Einfluss auf unser Miteinander und sogar bis hin zu unserer Grundkonstitution, so lange es tatsächlich ernsthafte Dankbarkeit ausdrückt. Das Wort „danke“ ist also ein sozialer Schmierstoff: es kostet zwar vielleicht Überwindung, aber kein Geld und hat tiefgreifenden Einfluss auf unser tägliches Miteinander und unseren Erfolgskurs.

Die Forschung zeigt uns beispielsweise auf physischer Ebene auf, dass Menschen, die dankbar sind, sogar gesünder leben, da der Körper krankheitsbekämpfende Zellen entwickelt. Damit ist die Resilienz erhöht und Krisen können schneller und nachhaltiger überwunden werden.

Wann genau ist aber der Dank nun gezielt und ehrlich platziert? Das solltest Du hinterfragen. Ist eine bestimmte Arbeitsleistung Standard oder hat sich der Kollege besondere Mühe gegeben und ist dieses Mehr erkennbar? Gab es Schwierigkeiten bei dieser Leistung, mussten extra Hürden genommen werden? Fällt die Arbeit unter das normale Aufgabengebiet oder wurde ein Extra geleistet? Welches persönliche Engagement steckt dahinter, was genau hat positiv an der Arbeitsleistung verblüfft?

Und welche Faktoren betrachtest Du, wenn Du Deinen Dank aussprichst? Dank zeitnah und persönlich auszudrücken empfiehlt sich ebenso wie zu erklären, warum genau Du Dich bedankst, was genau Dir an der Aktion des Anderen gefiel. Du kannst  die Gelegenheit inoffiziell (ein Käffchen) oder offiziell (Meeting) nutzen, per mail (ggf cc beim Chef des „Gelobten“), einfach mal zum Telefon greifen und natürlich ist und bleibt das persönliche Wort die „danke-schönste Möglichkeit“.

Dankbarkeit ist „Wert-Schätzung“; es ist also absolut okay, nicht Danke zu sagen, wenn man keinen Wert in der Leistung sieht. Dann ist es aber wichtig, sich mit den notwendigen Konsequenzen zu beschäftigen. Was ist doch selbstverständlich; ist die Erwartungshaltung klar? Denn für Selbstverständlichkeiten muss man sich nicht bedanken. Durch einen inflationären Gebrauch des Wortes Danke kanibalisiert sich die Bedeutung.

Dankbarkeit muss nicht immer von Erfolgen leben! Auch frühere Herausforderungen oder Rückschläge können- durch Dankbarkeit geprägt- als Prüfbarometer dienen, was genau zu wiederholen oder gegebenenfalls zu ändern ist. Wenn Du – dankbar – Lehren aus Rückschlägen ziehst, wirst erkennen, dass gerade vermeindliche Rückschläge dem zukünftigen Erfolg dienen können und zudem Dein Selbstwertgefühl steigern. Freundlicher und dankbarer im Arbeitsalltag und im Miteinander zu sein erhöht also automatisch das eigene Selbstwertgefühl!

Resultat aus einem höheren Selbstwertgefühl ist weiter größeres Vertrauen. Dieses Vertrauen wiederum schafft die Grundlage, um alle Potentiale im Unternehmen und im Miteinander voll auszuschöpfen.

 

Manche Unternehmen haben das gegenseitige „Danke“ nicht nur in die Firmenkultur übernommen, sondern sogar professionelle Mittel dafür bereitgestellt. IBM hat beispielsweise einen „Thanks“-Award. Danach kann jeder Mitarbeiter 12 Awards jährlich auszusprechen und drei empfangen. Eine einfache Anwendung erlaubt jedem Mitarbeiter einem Kollegen seinen Dank schriftlich zu übermitteln und gleich auch noch dessen Chef zu informieren.

Natürlich ist und bleibt die kleine persönliche Einladung zum Kaffee verbunden mit einem aufrichtigen „Danke“ immer noch unübertroffen. Dazu braucht es kein Firmenprogramm.

Halte doch mal einen Moment inne und nimm Dir kurz Zeit, Deinen Arbeitsalltag auf Freundlichkeit und Dankbarkeit zu überprüfen. Ein Moment, um darüber nachzudenken, wer Dich im letzten Jahr unterstützt hat und Dir geholfen hat, berufliche Erfolge zu erzielen. Und wie genau passierte dies? Durch Freundlichkeit, Mitgefühl, Dankbarkeit und Vertrauen? Ein Kreislauf, angefangen mit dem kleinen Wort… In einem Umfeld, in dem Du Dich (wert)geschätzt fühlst, empfindest Du Freude und Glück, bist dankbar für die Arbeitsaufgaben, die Chance zu wachsen, neue Dinge zu erarbeiten, nimmst neue Herausforderungen leichter an und bist gleichfalls optimistischer, dass Deine Ziele erreichbar sind.

 

Egal welcher Arbeitskontext, welche Branche, gemeinsame Themen unter Mitarbeitern sind Anerkennung, als Individuum gesehen zu werden und erfüllt sein, von dem, was man tut. In einer Arbeitskultur, in der die Anforderungen stetig wachsen, ist und bleibt Dankbarkeit der einfachste und mächtigste Weg, den Wert und die Menschlichkeit einander durch ein „Danke“ anzuerkennen.

An dieser Stelle vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen haben, diesen Artikel bis zum Schluss zu lesen.

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